Zu viel und zu früh getestet

Tebbel fordert spätere Körungen

Auf seiner Homepage hat der Hengsthalter nun ein klares Statement bezüglich der Testerei von jungen Hengsten und den Körungen dieser veröffentlicht. Er erklärt, dass die vielen Tests eine große Belastung für die jungen Pferde seien, aber dennoch eine geringe Aussagekraft hätten. Sein Vorschlag: erst dreijährig kören! So hätten die Hengste mehr Zeit, um sich von den Tests zu erholen, und die Prüfungsanstalten bessere Möglichkeiten zur Bewertung.

René Tebbel ist ein Pferdemann. In Emsbüren leitet er einen Sport- und Turnierstall sowie seit einigen Jahren auch eine Hengststation. Schon René Tebbels Vater war Pferdezüchter und -verkäufer. Der Name Tebbel ist unmittelbar mit dem Springsport verknüpft und auch aus dem Bereich der Sportpferdezucht nicht mehr wegzudenken.

 

Auf seiner Homepage hat der Hengsthalter nun ein klares Statement bezüglich der Testerei von jungen Hengsten und den Körungen dieser veröffentlicht. Er erklärt, dass die vielen Tests eine große Belastung für die jungen Pferde seien, aber dennoch eine geringe Aussagekraft hätten. Sein Vorschlag: erst dreijährig kören! So hätten die Hengste mehr Zeit, um sich von den Tests zu erholen, und die Prüfungsanstalten bessere Möglichkeiten zur Bewertung.

 

Statement Tebbel

 

„Meine Hengste haben in diesem Jahr, wie in den Vorjahren, bei den 14-Tage-Tests gut abgeschnitten. Und die Prüfungsanstalten machen wirklich einen sehr guten Job. Ich hatte immer den Eindruck, dass meine Hengste gut aufgehoben und betreut sind. Und trotzdem gibt es aus meiner Sicht ein dickes ABER…

 

Zweieinhalbjährig gehen die Hengste zur Körung. Das bedeutet, dass sie einige Monate zuvor darauf vorbereitet werden müssen. Nach der Körung im Herbst steht im kommenden Frühjahr der 14-Tage-Test an. Was hier definitiv fehlt, ist eine reelle Pause für die jungen Hengste. Sie müssten noch mal ein halbes Jahr Zeit bekommen,– um zu reifen und um sich von den Vorbereitungen für die Körung zu erholen. Hinzu kommt, dass die 14-Tage-Tests keine starke Aussagekraft haben. Sie spiegeln selten wirklich wider, was in einem Hengst steckt. Die Noten, die dort vergeben werden, haben aus meiner Sicht zu wenig Nähe zum Sport.

 

Und damit ist ja noch nicht Schluss: Es warten weitere 3-Tage- und 14-Tage-Tests auf die Hengste. Die ganze 'Testerei' ist für die jungen Hengste eine enorme Belastung und steht ganz sicher nicht im Einklang mit Tierschutz oder echtem Horsemanship. Noch dazu kommen die Kosten, die für die Hengsthalter immens sind. Kosten, die nicht der Gesundheit des Pferdes dienen und die wenig nützen.

 

Ich denke, dieses System muss dringend überdacht und geändert werden. Ein Vorschlag wäre, die Körungen in den Februar zu verlegen. So hätten die Hengste schon mal ein halbes Jahr länger Ruhe und sind schon drei. Dann könnte man sie ein Jahr decken lassen und im kommenden Jahr ihre Nachzucht betrachten. Ehrlich gesagt, glaube ich, der Rest würde sich von alleine regeln. Wenn die Züchter die Nachzucht sehen und die nicht gut genug ist, wird der Hengst sowieso keine Nachfrage haben. Man könnte aber auch die Nachzucht offiziell beurteilen und entscheiden. Zudem könnten die Hengste vierjährig ein, zwei kleine Turniere gehen und sich beweisen. Wenn ein Hengst verletzungsbedingt ausfällt, dann könnte seine Rittigkeit und Qualität immer noch über einen Test geprüft werden.

 

Das sind nur einige Gedanken, aber fest steht für mich: Unsere jungen Hengste werden zu viel und zu früh getestet und zwar auf Kosten ihrer Gesundheit und ihrer Zeit zum Heranwachsen. Sinnvoll und aussagekräftig ist dieses System nach meinen Erfahrungen nicht.

 

Das sind nur meine persönlichen Anregungen. Vielleicht haben Sie noch ganz andere Ideen oder Vorschläge, aber ich denke, es ist wichtig, dass hier noch einmal eine Diskussion angeregt wird – im Sinne der Pferde, der Züchter, der Reiter, im Sinne aller.”

 

Quelle: www.rene-tebbel.de

 


 

Einer der Erfolgreichsten auf der Hengststation Tebbel ist der 12-jährige Chacco's Son. Auch er hat bereits die vielen Stationen eines jungen Hengstes durchlaufen. Er ging als Sieger der Hengstleistungsprüfung in Neustadt Dosse hervor. 2013 wurde er beim Oldenburger Springpferdezuchtverband gekört und prämiert.

 

Mit René Tebbels Sohn Maurice ist er mittlerweile hocherfolgreich in den schwersten internationalen Springen der Welt unterwegs und gehört zum deutschen Olympiakader 2019

 

Maurice und René Tebbel ⁄ Chacco's Son II ⁄ Hengstschau Vechta 2019

 

Seine Nachkommen sind ebenfalls erfolgreich in Sport und Zucht. Zum Beispiel stellte Chacco's Son das Siegerfohlen des Deutschen Fohlenchampionat 2015 und im Jahr darauf eine Finalistin bei den Springfohlen im For Pleasure Ring. 2017 waren der Reservesieger im For Pleasure Ring und noch ein weiteres Finalfohlen Chacco´s Son-Nachkommen.

 

Am 18. und 19. Juni wird auf dem Hof Tebbel wieder der jüngste Nachwuchs vorgstellt. Sicherlich werden auch hier einige Nachkommen des Erfolgshengstes ihren ersten großen Auftritt haben.

 

 

 

  

rimondo filmt die Stuten- und Fohlenschauen 2019 der Westfalen und Oldenburger auch in diesem Jahr. Wir freuen uns, Züchtern, Besitzern und pferdeinteressierten Fachleuten die Videos und Profile der Teilnehmer auf rimondo präsentieren zu können.

Hier findest du die wichtigsten Informationen rund um die diesjährigen Stutenschauen. Sieh dir die Termine an, die Teilnehmer, die prämierten Fohlen und Stuten, sowie die Videos der einzelnen Vorstellungen. Zu jedem Fohlen und jeder Stute, die an einer Schau teilnimmt, wird auf rimondo ein eigenes Pferdeprofil erstellt.

 

Fohlenschauen 2019

 

 Vorstellung der Hengststation René Tebbel